Functional Disconnect Syndrom
Lern- und Verhaltensstörungen sind beeinflussbar
Wer wünscht sich nicht für sein Kind, dass es sein volles Potenzial ausschöpfen kann. Häufig sehen Eltern, dass in ihrem Kind viel mehr steckt. Doch irgendwie scheint sich das Kind selbst im Weg zu stehen. Oftmals höre ich dann von Eltern, dass ihr Kind zu unkonzentriert, unruhig, unbeherrscht, linkisch oder faul sei. Eine andere Variante die ich höre ist, dass die Umgebung, der Kindergarten oder die Schule nicht passen. Allerdings können oben genannte Eigenschaften schon auf neurologische Fehlanpassungen in unterschiedlich intensiver Ausprägung hinweisen.
Ob es sich nun um mildere oder stärkere Erscheinungen handelt: sie können therapeutisch ausgeglichen werden!
Häufig gestellte Diagnosen
- ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit, Hyperaktivität, Impulsivität)
- Asperger Syndrom
- Autismus-Spektrum-Störung
- Enuresis (Bettnässen)
- Essstörung
- Legasthenie
- Nonverbale Lernstörung
- Sensorische Verarbeitungsstörung
- Teilleistungsschwäche bzw. Teilleistungsstörung
- Tourette-Syndrom
- Wahrnehmungsverarbeitungsstörung
- Zwangsstörung
Ungleichgewicht des Gehirns
Den meisten Lern- und Verhaltensstörungen liegt das Functional Disconnect Syndrom (FDS) zugrunde. Bei diesem findet man eine mangelnde Verbindung, Kommunikation und Integration zwischen den verschiedenen Netzwerken der beiden Hirnhemisphären des Gehirns. Dieser Mangel an Integration ist meist das Ergebnis eines Ungleichgewichts, das in der frühen Entwicklungsphase des Gehirns entstanden ist. Entweder hat sich eine Hemisphäre langsamer entwickelt als die andere oder es kam in beiden Hemisphären zu einer verzögerten Entwicklung. Das Gehirn ist also unreif und verursacht somit Probleme.
Meilensteine in der Entwicklung
Rückblickend zeigt sich in den meisten Fällen, dass eine solche Fehlentwicklung schon während der Schwangerschaft entstanden ist. Beim Kleinkind erkennt man dies indem die sogenannten Meilensteine bzw. Entwicklungsschritte nicht zum richtigen Zeitpunkt erreicht werden. Man beobachtet häufig: Eine komplizierte Geburt, Schwierigkeiten beim Trinken, vorzeitige oder verspätete motorische Entwicklung (Drehen, Robben, Krabbeln, Laufen etc.), oder Abweichungen in der soziale Entwicklung (u.a. Blickkontakt, Imitieren, Körpersprache).
Sämtliche Entwicklungsstörungen
In einer erheblichen Anzahl der Fälle liegt dabei keine genetische, neurometabolische, neurodegenerative oder entzündliche Krankheit der Symptomatik zugrunde und ist folglich zu beeinflussen. Unter die Kategorie des Functional Disconnect Syndrom fallen sämtliche neurologische Entwicklungsstörungen. Lern- und Verhaltensstörungen, Beeinträchtigungen in der emotionalen und sozialen Entwicklung, in der geistigen Entwicklung, in der körperlichen und motorischen Entwicklung, in der Wahrnehmungsverarbeitung (Hören, Sehen, …) und in der Kommunikation. Meistens findet man eine Kombination dieser Symptome.
Häufig emotionale Begleitsymptome
Bei den einzelnen Syndromen findet man oftmals eine erhöhte Impulsivität, leichte Reizbarkeit, häufige Wutausbrüche, emotionale Labilität, Angstzustände, oder desorganisiertes Handeln.
Häufig Schwierigkeiten in der Schule
Probleme mit: Aufmerksamkeit, Fokus, Lernen, Motivation, Prokrastination, Planung, Organisation, Hyperaktivität, Vergesslichkeit. Was zu Frustration und dem Gefühl der Überforderung führen kann.